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Samstag, 8. September 2012

Plastik im Blut - in Europa normal - Der Plastik Wahnsinn

Plastik ist Teil unseres Alltags. Doch ein reflektierter Umgang mit dem schönen bunten Material ist mehr als notwendig, denn Plastik kann gesundheitsschädlich sein. Der BUND kämpft schon seit Jahren für eine Zukunft ohne Gift.
Plastik – ein Material mit Risiken und Nebenwirkungen
Die gleichen Schadstoffe, die in Alltagsprodukten aus Plastik zum Einsatz kommen, konnten bei Untersuchungen bereits im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Das ist höchst beunruhigend. Spricht doch immer mehr dafür, dass es eine Verbindung zwischen dieser Belastung und zahlreichen Zivilisationskrankheiten gibt. http://www.plastic-planet.de/derfilm_plastik.html

Besonders weitreichende Auswirkungen haben dabei hormonell wirksame Substanzen. Dazu gehören zum Beispiel Phthalate, die als Weichmacher eingesetzt werden, und Bisphenol A. Sie greifen in das fein ausbalancierte Hormonsystem ein, das alle Stoffwechselvorgänge des Körpers steuert. Eine Vielzahl von Erkrankungen und Störungen wird mit ihnen in Verbindung gebracht: Bei Jungen kann die Belastung mit hormonellen Chemikalien zu Missbildungen der Geschlechtsorgane und Unfruchtbarkeit führen, bei Mädchen können verfrühte Pubertät sowie, im späteren Alter, Brustkrebs die Folge sein. Auch Allergien und Asthma - Krankheiten, die in den vergangenen Jahren verstärkt aufgetreten sind – können im Zusammenhang mit der Belastung durch hormonelle Stoffe stehen.


Das Besondere an diesen Substanzen ist, dass sie schon bei extrem geringen Dosen das Hormonsystem stören können. Deswegen gibt es für sie keine sicheren Grenzwerte. Zudem können sie sich gegenseitigin ihrer Wirkung verstärken. Einzeln betrachtet mögen die Schadstoffe dann keine messbare Wirkung haben – zusammen addieren sie sich zu einem gefährlichen Chemikaliencocktail. Föten im Mutterleib und Kleinkinder sind besonders gefährdet, da sie sich noch in der Entwicklung befinden und Störungen des Hormonsystems besonders weitreichende Folgen haben können – bis hin zu Organschädigungen. Die neue BUND-Broschüre „Gefährliche Lieblinge – Hormoncocktail in Plüsch und Plastik macht Kinder krank“ Link informiert ausführlich über die Schadstoffbelastung in Kinderprodukten.

Wie viel Chemie kaufen wir euch ab?

Der BUND kämpft für eine Zukunft ohne gefährliche Stoffe in Alltagsprodukten. Dabei konnte ein wichtiger Teilerfolg errungen werden: Seit Kurzem gibt es endlich die Möglichkeit zu erfahren, in welchen Produkten sich gefährliche Stoffe befinden. Alles, was Sie dazu tun müssen, ist eine kurze Nachricht an den Verkäufer oder Hersteller des Produkts zu schicken. Gibt Ihnen die Firma keine korrekte Antwort, verstößt Sie damit gegen geltendes Recht und muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen.


Gut, oder? Nun liegt es an Ihnen, von den neuen Möglichkeiten Gebrauch zu machen! Auf www.bund.net/plastik erklären wir, wie das neue Auskunftsrecht genau funktioniert und bieten einen passenden Musterbrief an, in den sie nur noch den Produktnamen eintragen müssen. Dort können Sie auch unsere kostenlosen Informationsmaterialien und die Aufkleber aus dem Film Plastic Planet bestellen.


Das neue Auskunftsrecht ist ein wichtiger Fortschritt, aber es bleibt noch viel zu tun,
um Mensch und Umwelt besser vor giftigen Chemikalien zu schützen. Helfen Sie uns dabei!


Sie möchten gezielt die Chemiearbeit des BUND mit einer Spende von 10, 20 oder 50 Euro fördern?

Sie möchten Mitglied in Deutschlands größtem Umweltverband werden?

Sie wollen über die Projekte des BUND auf dem Laufenden bleiben und den BUND-Newsletter abonnieren?


Das freut uns. Besuchen Sie uns im Internet, dort können Sie all das und mehr tun. www.bund.net    Regisseur Werner Boote, dessen Großvater selbst Geschäftsführer eines Unternehmens war, in dem Plastik produziert wurde, will mehr wissen über den Stoff, der unser Leben so sehr prägt. Werner Boote begibt sich auf die Suche nach Antworten. Auf verschiedenen Stationen auf der ganzen Welt spricht er mit Industriellen, Wissenschaftlern und Betroffenen über die Faszination und Gefahren von Plastik.

JOHN TAYLOR

Ehemaliger Präsident von PlasticsEurope, Verband der europäischen Kunststofferzeuger.

BEATRICE BORTOLOZZO
Beatrice ist die Tochter des Gabriele Bortolozzo, der an den durch eine Vinylchloridvergiftung verursachten Krankheiten verstarb. Seine Beobachtungen und Aufzeichnungen waren für den Prozess gegen den PVC-Hersteller Montedison in Venedig entscheidend.

FELICE CASSON
Felice Casson, italienischer Untersuchungsrichter, Staatsanwalt und gegenwärtig Senator im italienischen Parlament. Er führte den Prozess gegen Montedison.

SUSAN JOBLING
Susan Jobling ist Umweltwissenschaftlerin. Ihr spezielles Interesse gilt endokriner Disruption in Gewässern. Jobling war unter den ersten WissenschaftlerInnen, die das Phänomen der Intersexfische (Fische mit männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorganen) untersuchten.

HIROSHI SAGAE
Japanischer Künstler, der Plastikskulpturen formt und sich der Gefahren, die von seinem Arbeitsmaterial Kunststoff ausgehen, durchaus bewusst ist.

PATRICIA HUNT
Die renommierte Genforscherin Patricia Hunt wirkt an der Case Western University, Cleveland, Ohio. 2003 gelang es ihrem Forscherteam erstmals, durch Untersuchungen an Mäusen nachzuweisen, dass die Verabreichung von BPA (Bisphenol A) selbst in niedrigen Dosen bereits erbgutschädigend wirken und zum Beispiel das bekannte Down-Syndrom verursachen kann.

SCOTT BELCHER
Der Pharmakologe und Zellbiophysiker Scott Belcher von der University of Cincinnati konnte erstmals im Tierversuch beweisen, dass Bisphenol A gerade in kleinsten Dosierungen die Hirnentwicklung beeinflusst.

THEO COLBORN
Autorin des Buches „Our Stolen Future. How We Are Threatening Our Fertility, Intelligence and Survival”. Sie ist Professorin der Zoologie an der Universität von Florida, Gainesville und Präsidentin von „The Endocrine Disruption Exchange” (TEDX). Sie untersucht die Auswirkungen der Umwelt auf die Gesundheit und ist bekannt für ihre Studien über die gesundheitlichen Effekte von Chemikalien, die Störungen des Hormonsystems verursachen.

FRED VOM SAAL
Der Biologe Frederick vom Saal untersucht die Einflüsse von natürlichen und synthetischen Hormonen und zählt zu den renommiertesten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Endokrinologie. Vom Saal ist einer der wortführenden Kritiker von Bisphenol A, er lehrt und forscht gegenwärtig an der Universität von Missouri, USA. Scharfe Kritik übt er auch an namhaften Chemiekonzernen, die er beschuldigt, Studienergebnisse gezielt zu manipulieren.

FREDERICK CORBIN
Dr. Corbin zählt zu den renommiertesten Schönheitschirurgen Hollywoods.

CHARLES MOORE
Der wohlhabende Erbe eines US-Ölunternehmens Charles Moore entdeckte 1994 das sogenannte „North Pacific Gyre”, einen tausende von Kilometern großen Plastikmüllteppich im Nordpazifik, etwa 1600 Kilometer vor der Küste Kaliforniens. Moore gründete daraufhin die Algalita Marine Research Stiftung, um das Phänomen zu erforschen.

PETER FRIGO
Peter Frigo ist Hormonspezialist und Facharzt für Frauenheilkunde. Er hat sich auf die Gebiete „Östrogene in der Umwelt”, „Hormone und Krebs”, „neue Ultraschalltechniken” sowie „hormonelle Probleme der Frau” spezialisiert. Dr. Frigo unterrichtet an der Universität Wien und setzt sich in Fach- und Populär-Zeitschriften mit internationalen Studien über die Auswirkungen von Hormonen und hormonähnlichen Substanzen auf die Fortpflanzungsfähigkeit, Karzinomhäufigkeit sowie Auswirkungen auf die Intelligenz des Menschen auseinander

KURT SCHEIDL
Der österreichische Umweltanalytiker testet den aufblasbaren Globus, den Werner Boote im Film dabei hat, und findet in diesem Kinderspielzeug einen bedenklichen Giftmix. Der in China produzierte Plastikglobus (siehe Szenen in der Fabrik Qinxu in Shanghai) dürfte überhaupt nicht auf dem Markt sein. MARGOT WALLSTRÖM Margot Wallström ist gegenwärtig Vizepräsidentin der europäischen Kommission und für institutionelle Beziehungen und Kommunikationsstrategien zuständig. Hochrangige Politikerin und Wegbereiterin für die innovativste Chemikaliengesetzgebung auf europäischer Ebene (REACH). Sie erzählt von ihren eigenen Erfahrungen als Umweltministerin und schildert den Widerstand der Kunststofferzeuger gegen REACH.

KLAUS RHOMBERG
Klaus Rhomberg ist Facharzt für Medizinische Biologie in Innsbruck. Er kommt aus der Humangenetik und beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Auswirkungen von Schadstoffen auf den menschlichen Organismus. In seinen Studien warnt er vor den Schadstoffeinflüssen auf das Kind im Mutterleib und vor der zunehmenden Unfruchtbarkeit durch Umweltgifte.

RAY HAMMOND
Futurologe und Autor zahlreicher in der Zukunft angesiedelter Romane. Seit seinem von der Kunststoffindustrie beauftragten Buch „The World in 2030” agiert er als „Business Speaker”/Lobbyist für PlasticsEurope. Glaubt an „kluges” Plastik und „vertraut” auf die Ungefährlichkeit von Kunststoffen.

GUNTHER VON HAGENS
Deutscher Plastifikationskünstler, dessen Mumifizierungen nur durch die Injektion von Kunststoff in den menschlichen Leichnam möglich sind. Die Idee „der Mensch wird immer mehr zu Plastik” nimmt in seinem Werk leibhaftige Gestalt an. Dank Plastik wird der Mensch unsterblich.