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Dienstag, 18. September 2012

URAN MUNITION DU

So wurden 100.000 Tonnen Uranbomben und -Waffen aus Atommüll hergestellt und im Kosovo, Somalia, Irak, Afghanistan, Libyen entsorgt. Der Kameramann und Regisseur Frieder Wagner dokumentiert 2006 die Untersuchungen des deutschen Tropenarztes und Epidemiologen Dr. Siegwart-Horst Günther und dessen amerikanischer Kollegen im Kosovo, in Bosnien und im Irak. Überall dort hatten amerikanische Truppen die gefährliche Uran-Munition eingesetzt. So gelten die Militärs als einer der besten Abnehmer für Atommüll. Was vielleicht nach einer Alternative für Atom-Endlager o. Ä. klingt, hat einen traurigen Hintergrund: Während in den Ländern der NATO strengste Vorschriften für den Umgang mit radioaktivem Material gelten, lagern auf den Kriegsschlachtfeldern inzwischen Tonnen davon.

Bereits 1992 stellte ein deutsches Gericht die Gefährlichkeit der im Golfkrieg verschossenen Uranmunition fest. Seitdem setzte die NATO tonnenweise Urangeschosse und Uranbomben in den Kriegen im Kosovo, Irak und Afghanistan ein. Durch die hochtoxischen Bomben und Radioaktivität der Geschosse wurden große Teile der Region unbewohnbar gemacht.
Frieder Wagner, der es gewohnt ist, dass seine Filme in den öffentlich-rechtlichen Sendern rauf und runter laufen, hat seit seinem Film “Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra” keinen Auftrag mehr bekommen. Der Film gewann sogar den europäischen Fernsehpreis. Dennoch bleibt er bis heute verschwunden.
Und so beschloss Grimmepreisträger Frieder Wagner aus dem Stoff einen Kinofilm zu produzieren. Hierzu fuhr er abermals mit Dr. Siegwart-Horst Günther in den Irak und den Kosovo, um die Situation vor Ort zu dokumentieren. “Deadly Dust – Todesstaub” wurde 2007 fertiggestellt, hat aber bis heute keinen Vertrieb gefunden. Wovor hat man Angst? Ist die Wahrheit über Depleted Uranium (kurz „DU“) so brisant, dass man sie der Öffentlichkeit vorenthalten muss?