(C) Peter Meiers - http://www.fluoride-history.de     
|   | 
| Wie ich auf das Fluorid-Problem aufmerksam wurde | 
| Wer heute von "Fluor" oder "Fluorid" hört, denkt spontan an  Zahnmedizin, an Karies oder die verschiedenen von der Zahnmedizin empfohlenen  Möglichkeiten der Fluoridanwendung um diesem Übel vorzubeugen. Fluorid soll  als Bestandteil des Minerals "Apatit" für die Härte von Knochen und Zähnen  verantwortlich sein. "Gewöhnliche" Mineralstoffe in Knochen und Zähnen sind in  der Regel kein Stoff für einen Thriller, die Neigung sich mit dieser Materie  auseinanderzusetzen ist demnach im Allgemeinen gering.   Erzeugen Fluoride Krebs?   Meine Aufmerksamkeit erregte erst Ende 1981 ein Leserbrief in  der Ärzte-Zeitschrift "Praxis-Kurier". Dr. med. Hans Nieper, ein Krebsspezialist  aus Hannover, erwähnte darin einen Gerichts-Prozeß, der in den U.S.A,  genauer gesagt in Pittsburgh, Pennsylvania, geführt worden war. In ihm stand  unter Anderem eine mögliche krebserzeugende Wirkung von Fluoriden zur  Diskussion. Fluoride werden in vielen Städten Nordamerikas dem Leitungswasser  zugesetzt  ("Wasserfluoridierung") um bei der Bevölkerung Karies zu verhüten.  Vor allem bei seinen Patienten aus den USA und Kanada beobachtete Dr. Nieper ein  gehäuftes Auftreten von Non-Hodgkin Lymphomen nachdem sie  einige Monate  bis wenige Jahre vor der Krebsdiagnose mit Tetrayzyklinen behandelt worden  waren. Er vermutete ein Zusammenwirken zwischen einer immunsuppressiven  Tetrazyklin-Wirkung und einem für die USA und Kanada typischen Faktor, z. B. die  Fluoridierung des Leitungswassers, denn bei deutschen Patienten machte er diese  Beobachtung nicht. Klar, daß die Mitteilung über einen Zusammenhang mit  Krebserkrankungen mich aufschreckte, hatte doch gerade zu dieser Zeit meine  Tochter ein Formular nach Hause gebracht, auf dem die Eltern per Unterschrift  ihr Einverständnis zur Abgabe von Fluoridtabletten im Kindergarten erklären  sollten. Meine Unterschrift dafür gab es natürlich nicht. Ich rief  Dr. Nieper an, fragte nach den Quellen seines Wissens und begann zudem  medizinische Fachzeitschriften nach Untersuchungen über Fluoride und Krebs zu  durchsuchen.   Eine von Dr. Niepers Referenzen war eine Studie zweier  amerikanischer Biochemiker, Dr. John Yiamouyiannis und Dr. Dean Burk, zur Krebshäufigkeit in  amerikanischen Städten mit und ohne Wasserfluoridierung. Sie besagt, daß in  fluoridierten amerikanischen Städten Jahr für Jahr wesentlich mehr Menschen  an Krebs sterben als in den nicht-fluoridierten. Dr. Burk ist Ärzten am ehesten  durch seine früheren Studien über Enzymkinetik ("Lineweaver-Burk") bekannt. Er  war bis zu seiner Pensionierung langjähriger Mitarbeiter des amerikanischen  Krebsforschungszentrums (National Cancer Institute, NCI), Leiter der dortigen  zytochemischen Abteilung, und man sollte meinen, daß er mit dieser beruflichen  Vergangenheit weiß, wovon er spricht. Auf meine Anfrage nach näheren  Informationen erhielt ich von ihm am 5. Dezember 1981 etliche Unterlagen und die  Notiz: "Alle unsere Befunde sprechen gegen jede Anwendung von  Fluoriden, sei es nun im Trinkwasser, in Tablettenform, etc".. Und das macht  ja auch Sinn. Wenn Fluoride wirklich krebserzeugend wirken sollten, dann tun sie  das nicht nur wenn sie dem Trinkwasser (oder dem Speisesalz) zugesetzt werden,  sondern auch als Bestandteile von Tabletten, Zahncreme, Mundwässern, ... oder  als Umweltgifte. In der Tat hatte ich neben vielen experimentellen Daten  inzwischen auch eine Statistik gefunden, die eine stärkere Häufung von  Lungenkrebs in der Umgebung von Stahlfabriken -eine solche fand sich fast vor  meiner Haustür- auf deren Fluoridemissionen zurückführte. Das Fluorid  wird im Lauf der Stahlproduktion teils aus den Eisenerzen (z. B.  Pyrit, mit bekanntlich relativ hohem Flußspat-Anteil) freigesetzt, teils aus der  Kohleverbrennung, aber auch aus Zusätzen von Flußspat (Calciumfluorid), die beim  Verflüssigen der Schlacke helfen sollen.   In vielen anderen industriellen Prozessen werden Fluoride als  Hilfsmittel eingesetzt (Herstellung von Stahl, Aluminium, Beryllium,  Uranaufbereitung, u.a.) oder werden als unerwünschte Nebenprodukte frei  (Kohleverbrennung, Rösten von Erzen, in der Glas- und Keramik-Industrie,  Aufbereitung von Rohphosphat, u.a.). Vor wenigen Jahren noch gab es sogar  Schuhcreme-Dosen mit dem Aufdruck "mit Fluor", und (Wild-)Lederpflegemittel  priesen fluorhaltige Inhaltsstoffe an, bis schwere Lungenschäden bei  den Benutzern dem Zeug ein vorläufiges Ende machten. Seit den dreißiger Jahren  des 20. Jahrhunderts haben Verbindungen des Fluors mit Kohlenstoff ("organische  Fluorverbindungen") in jedem Haushalt in zahlreichen Variationen Einzug  gehalten. Etwa als Kältemittel in Kühlschränken, als Treibgase, elektrische  Isolierungen, Kunststoff-Verkleidungen, und nicht zuletzt als Arzneimittel  unterschiedlichster Art (das kürzlich vom Markt genommene "Baycol" ist ein  Beispiel dafür). Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem bei einem Brand  aus den organischen Fluorverbindungen hochgiftige Gase entstehen. Und da wir  gerade bei giftigen Gasen sind: im zweiten Weltkrieg haben Forscher besonders  wirksame Nervenkampfstoffe auf der Basis von Fluorverbindungen entwickelt (die  sogenannten Fluorphosphonsäure-Ester wie z. B. Sarin). Ausgangspunkt von  Forschungen, die letztlich zur Hestellung dieser Kampfgase führten, war das Natriummonofluorphosphat, eine Substanz, die später  Absatz fand als weiteres Mittel um Karies zu verhüten (als Zahncremezusatz).   Von Giftwirkungen der Fluorverbindungen sind neben den  Verbrauchern vor allem die Arbeiter in der entsprechenden chemischen Industrie  betroffen, die diese Materialien herstellen und/oder verarbeiten. Schon 1932  gaben Fluorid-Schädigungen Anlass zu Forderungen nach Entschädigung als  Berufskrankheit. Doch der Nachweis einer Belastung mit Fluoriden ist nur  durch Untersuchungen von Urin und durch Entnahme von Knochenproben zu  führen (Fluoride sammeln sich vor allem im Knochengewebe an). Seither ist  aber auch die Propaganda für die Kariesprophylaxe mit Fluoriden intensiviert  worden. Und die lassen sich nicht von jenen Fluoriden unterscheiden, die für  Berufskrankheiten verantwortlich sind. Im Magen setzen sie  alle Fluorwasserstoff frei und werden dann als Fluorid resorbiert. Aus  eben diesem Grund werden Fluorverbindungen, die in der Industrie zum Teil als  "Nebenprodukte" (manche sagen dazu auch "Abfall") anfallen, auch als Mittel  gegen Karies eingesetzt (z.B. Fluoride, Fluorsilikate, Fluorkieselsäure, u.a.).  Es ist wohl auch gut für manche Kreise, dass man nicht unterscheiden kann, ob  Fluoride die man bei (z. B. arbeitsmedizinischen) Untersuchungen im  Knochengewebe, im Urin oder sonstwo nachweisen kann, aus einer  Arbeitsplatzbelastung stammen oder von einer "Kariesprophylaxe-Maßnahme".  So bleibt auch  die Zahl der entschädigungspflichtigen fluoridbedingten Berufskrankheiten "klein".    "Wenn manche Leute wüßten ..."   Mit etwas mehr Hintergrundwissen bewaffnet, sprach ich nun  die Kindergärtnerinnen auf die Streitfrage an, und stellte fest, dass auch sie  offenbar noch nie von einer Kontroverse dazu gehört hatten. Sie wandten sich an  das Gesundheitsministerium um mehr zu erfahren, und damit ging der Krach los.   Als ich schließlich selbst beim Gesundheitsministerium anrief  um von dort eine Stellungnahme zu erhalten, wurde  ich mit einer Dame verbunden, die mir sagte, es gäbe keinerlei Hinweis auf einen  Zusammenhang zwischen Fluoriden und Krebs, und ich solle doch mal  überlegen, wieviel Gutes Fluorid für die Zähne tut. Von einer "unnötigen  Verunsicherung"  war die Rede (wie so oft, wenn Zweifel an ärztlichen  Interventionen aufgeworfen werden). Dann erzählte sie mir, daß sie selbst die  Fluoridtabletten 1969 hier eingeführt hat. Nein, natürlich würden die  Fluoridemissionen der Stahlindustrie nicht kontrolliert, denn "die emittieren  kein Fluorid." Und bisher gäbe es auch keinen Anlaß, Lebensmittel auf  ihren Gehalt an Fluorid zu untersuchen (selbst angesichts des Umstands, daß  Fluoride früher illegal als Konservierungsmittel zugesetzt wurden, oder heute  noch als Pestizide eingesetzt werden). Dafür gäbe es auch keine zuverlässigen  Methoden. Wie beruhigend. Also werden Fluoridtabletten blindlings  ausgeteilt, ohne daß man weiß, wieviel Fluorid bereits aus anderen  (natürlichen  oder künstlich geschaffenen) Quellen zur Gesamtbelastung  der Kinder (und  Erwachsenen) beiträgt. Auf meinen Einwand, daß auch hierzulande viele  Mineralwässer Fluorid (F-) in größeren Mengen enthalten und deshalb auch  schon zu Knochenschäden führten, kam nur die Antwort, dass Kinder in der Regel  kein oder sehr wenig Mineralwasser trinken.   Am Ende des Gesprächs, d. h. nach weiteren sehr  unbefriedigenden Antworten, bekam ich dann noch zu hören: "Wenn manche Leute  wüßten, wieviel Fluorid sie täglich  zu sich nehmen, würden sie die paar zehntel  Milligramm in den Fluoridtabletten glatt vergessen!"   Was sollte denn das nun heißen? Wozu dann die Tabletten?  "Empfiehl den Leuten Fluorid, auf dass sie nicht merken, dass sie es  bereits haben" - so formulierte eine Journalistin in ihrem Buch über die  Fluorid-Frage ihre Sicht des Hintergrundes.   Irgendwie hatten meine Bemühungen plötzlich  Handlungsbedarf ausgelöst. Schon wenige Monate nach  meiner ersten Kontaktaufnahme  hatte nämlich das Gesundheitsministerium eine  sogenannte "Fortbildungsveranstaltung" für die Kindergärtnerinnen und  interessierte Eltern organisiert. Ganz dem Thema Fluorid-Prophylaxe gewidmet.  Zwei der bekanntesten deutschen Fluorid-"Experten", einer davon wirkte beim  Bundesgesundheitsamt, trugen ihre Sicht der Dinge vor. Natürlich war niemand als  Vortragender geladen, der die Gegenseite hätte vertreten können. Dafür lud, wie  bereits die schriftliche Einladung des Gesundheitsministeriums ankündigte, im  Anschluß ein bekannter Fluoridtablettenhersteller zu einem "Imbiß" ein.   Was ich auf der Veranstaltung zu hören bekam, ließ mir die  Haare zu Berge stehen. Z. B. wurden stark braun verfärbte Zähne, sichtbare  Zeichen der Fluoridvergiftung im Kindesalter wie wir sie hierzulande  gelegentlich bei Sizilianern sehen, als "schöne und wünschenswerte, weil  kariesfreie Zähne" präsentiert. Die Yiamouyiannis-Burk Studie (mehr Krebstote in  fluoridierten Städten) zeige in Wirklichkeit keine Trendänderung in den  fluoridierten Städten, so wurde behauptet, sondern eine bessere Krebsprävention  in den nicht-fluoridierten. (OK, wenn man schon von besserer Prävention sprechen  will, die insgesamt und ausgerechnet nur in den  nicht-fluoridierten Städten stattfand, so bestand sie vielleicht am ehesten  darin, die Fluoriderung der Wasserversorgung nicht einzuführen.).  Daneben wurden bewusst weitere Sachverhalte verdreht.   Der ebenfalls anwesende Präsident der Zahnärztekammer meinte am  Schluß der Veranstaltung salbungsvoll, er wisse doch, "wie sehr gerade dieses  Fluoridproblem unserer Frau Minister (für Arbeit, Gesundheit  und Soziales) am Herzen liegt", legte sich aber vorsichtshalber nicht fest,  welches ihrer Ressorts er damit meinte.   Meinungsunterdrückung   Schreiben, die ich nun meinerseits an medizinische  Fachzeitschriften adressierte, wurden von diesen als Leserbriefe veröffentlicht.  Reaktionen darauf, in Form von Briefen, zeigten mir, daß selbst viele Ärzte von  der Streitfrage nichts oder nicht viel wußten. Eines der Hauptprobleme von  Ärzten war, daß die meisten einschlägigen Veröffentlichungen in englisch verfaßt  sind und das ist nun einmal schwer zu verstehen wenn man seine  während der Ausbildung erworbenen Sprachkenntnisse nicht laufend übt. Einige  waren, wie ich zuvor, auch nie besonders an dem Thema interesssiert gewesen,  macht doch in der Regel ein "einfacher Mineralstoff" nicht den Stoff für einen  Thriller (selbst ein Fluorid befürwortender Ernährungswissenschaftler erklärte:  "Für mein Buch über Ernährungslehre habe ich mir ein, zwei Seiten zur  Fluoridierung abgequält."). Andere schrieben mir, daß sie von ihrer  zuständigen Kammer unter Druck gesetzt wurden, weil sie sich nun weigerten,  Rezepte für Fluoridpräparate auszustellen, oder daß Kollegen damit drohten, ihre  Überweisungs-Gewohnheiten neu zu überdenken. Wieder andere gerieten unter Druck  als sie in ihrem Wartezimmer Fluorid- Informationen des Deutschen  Verbraucherschutzverbandes auslegten, der sich inzwischen ebenfalls der  Angelegenheit angenommen  hatte (sich aber kurz danach auflöste, weil in  Deutschland ohne öffentliche Fördermittel, die allerdings Abhängigkeit schaffen,  nichts läuft). Ein Zahnarzt gar erklärte mir, daß er Patienten, die er nicht mit  Fluorid versorge, aufklären müsse, warum er das unterlasse, denn  die Fluoridbehandlung sei inzwischen nun einmal eine allgemein anerkannte und  empfohlene Maßnahme. Bei Unterlassung müsse er sich "warm anziehen" wegen  eventuell drohender Klagen durch derart "fehlbehandelte" Patienten. Jede  Aufklärung koste Zeit und die würde ihm nicht  bezahlt, während andererseits Krankenkassen das Aufpinseln von Fluorid auf die  Zähne gar nicht mal schlecht honorierten.   Auf Bitte von Dr. Nieper, damals Präsident der Deutschen  Gesellschaft für Onkologie, hielt ich dann schließlich auf einem Kongreß dieser  Gesellschaft in Baden-Baden einen Vortrag über Fluoride und Krebs, der von dem  Auditorium mit Interesse aufgenommen wurde. Der Verlag für Medizin  veröffentlichte ein Jahr später eine erweiterte Fassung des Manuskripts als  Buch.   Fachzeitschrift zum Schweigen  gebracht   Eine Zusammenfassung meiner Präsentation wurde Teil eines  Artikels über Fluoride, den eine medizinische Fachzeitschrift veröffentlichte,  die zuvor bereits Leserbriefe von mir abgedruckt hatte. Zu diesem Zeitpunkt  stand in Berlin die Einführung der Wasserfluoridierung zur Debatte, der Artikel  faßte aus diesem Anlaß die Argumente von Fluoridgegnern zusammen und brachte sie  vor allem zur Sprache: "Mehr Schaden als Nutzen durch Fluorid?". Die  Fluoridierung des Berliner Wassers, angeregt vom Berliner Senator Ulf Fink,  konnte glücklicherweise nach einer öffentlichen Abstimmung abgewendet werden.  Dafür wurde ich um eine neue Erfahrung reicher. Im Rahmen meiner Recherchen  hatte ich zwar öfter gelesen, daß die Presse gewöhnlich nicht frei  über das Thema berichten darf und daß Leute darüber schon ihren Job verloren  hatten. Das hatte ich für etwas übertrieben gehalten, jedenfalls konnte  ich mir so etwas zumindest nicht in Deutschland vorstellen. Und doch geriet der  medizinische Verlag unter Druck. Ein Fluoridtabletten-Hersteller (s.o.)  "intervenierte lautstark" und drohte mit dem Entzug sämtlicher Anzeigenaufträge,  falls die Redaktion auch nur noch einen einzigen  Artikel gegen Fluorid veröffentlichen würde. Die nächste Ausgabe der Zeitschrift  enthielt eine ganzseitige Fluoridtabletten-Anzeige, die ein Referat  zierte, das den oben schon erwähnten Herrn vom Bundesgesundheitsamt wieder in  Aktion zeigte. Der hatte inzwischen sogar von einem meiner Argumente gelernt -  daß hier verkaufte Mineralwässer zum Teil große Mengen Fluorid enthalten -  und demonstrierte sein Vertrauen in das "Mineral", indem er öffentlich ein Glas  Mineralwasser mit 1 ppm (= 1 mg/l) Fluorid trank. Wie mutig, - ich hatte nie  behauptet, daß jemand davon auf der Stelle tot umfallen würde. Aber sein zur  Schau gestellter "Mut" sagt eben garnichts aus über Wirkungen jahrelanger  unkontrollierter Fluorideinnahme/-medikation. Offenbar ohne darüber nachzudenken  hatte er damit zugleich das Argument von Fluoridbefürwortern entkräftet, man  könne ohne gezielte Fluoridmedikation nicht die von der Deutschen Gesellschaft  für Ernährung (deren Mitglied er ist!) empfohlene tägliche Fluoridaufnahme  gewährleisten.   "Wie konnten wir uns nur auf diese  Fluor-Sache einlassen"   Ein weiteres Schlüsselerlebnis hatte ich in einem  nördlichen Bundesstaat. Ein Fernsehsender hatte mich zu einer Diskussion  gebeten, die im Regionalprogramm unter dem Titel "Fluor für Babies?"  ausgestrahlt wurde. Mein Gegenüber war ein Zahnarzt, der die regionale  Zahnärztekammer repräsentierte und der im Lauf der Sendung eine  ganze Palette schmieriger Tricks auffuhr, in dem Bemühen, seinen pro Fluor  Standpunkt klar zu machen. Aber als die Kameras abschalteten, sagte er mir:  "Wissen Sie, Herr Meiers, in ein paar Jahren werden wir Zahnärzte sagen ´Wie  konnten wir uns nur auf diese Fluor-Sache einlassen´." - Ich war schlicht  sprachlos. Hieß das etwa, die Herren Zahnärzte wussten bereits mehr, als sie  öffentlich zugaben?   Auch diese Aktion, die Ausstrahlung einer solchen Diskussion,  blieb nicht ohne Folgen für die betreffende Redaktion, wie ich später in einem  Schreiben erfuhr:  "Eltern, Lehrer und Kindergärtnerinnen nehmen ihnen [den  Zahn- und Kinderärzten] die Fluoridtabletten einfach nicht mehr ab. Auf einer  Veranstaltung, auf der ich vor ein paar Wochen auftrat, bedachten mich meine  ärztlichen Kontrahenten mit einem solchen Schwall von blindem Hass, dass mir  elend wurde."   Im Mutterland der Fluoridierung, den U.S.A., gehen Zahnärzte  in der Regel nicht weniger  zimperlich mit Zweiflern um und reagieren auf "dumme Fragen" gelegentlich  höchst eigenartig. Es gibt dort zum Beispiel  eine Organisation von Zahnärzten im Öffentlichen Gesundheitsdienst (AAPHD), die  über einen sogenannten List-Server miteinander korrespondieren und ihre Aktionen  koordinieren (dieser Liste sind inzwischen auch etliche deutsche Zahnärzte  angeschlossen). Die Frage, ob es denn richtig sei -wie im Internet zu lesen-  dass in den U.S.A. zur Wasserfluoridierung Fluorkieselsäure, der Abfall aus der  Herstellung von Phosphat-Dünger, verwendet werde, ohne weitere Aufbereitung und  ohne vorausgegangene toxikologische Tests, wurde von einem  höchst ehrenwerten Mitglied der Gruppe mit einer "WARNUNG AN ALLE" beantwortet  (die gesamte Mail an die Gruppe war in Großbuchstaben geschrieben). Niemand  solle auf meine Frage antworten, denn diese Antwort würde "MIT IHREM  GUTEN NAMEN" von einem Fluoridgegner missbraucht und für weitere bewusste  Irreführung benutzt um den armen Mitmenschen eine nachweislich nützliche  Präventivmaßnahme vorzuenthalten. Mit dem Ausschluss aus der Gruppe erhielt ich  eine email, in der man mir "antisoziales Verhalten" vorhielt und die Frechheit  "im Schatten respektabler Mitglieder des List-Servers herumzuschleichen um zu  parasitieren und zu missbrauchen." Damit wusste ich eigentlich auch schon die  einzig richtige Antwort auf meine Frage.   Wer wird auf derart heftige Attacken nicht misstrauisch? Wieso  schreibt der Herr Doktor nicht einfach: "es gibt keinerlei Hinweis auf eine  Gefährdung der Bevölkerung"?  Oder irgendeine noch so fadenscheinige Behauptung,  wie sie Andere doch auch zustande bringen?   Solche Vorkommnisse lenkten mein Interesse aber immer stärker  auf die Frage, wie die Zahnmedizin denn nun wirklich in diese Geschichte geriet  und was genau der Anlaß für mancherlei heftige Reaktionen  auf Anti-Fluorid-Argumente ist, denen man ja eigentlich auch mit vernünftigen  Antworten begegnen könnte - so es denn vernünftige Antworten gäbe und wenn die  zum Thema Befragten mehr  zu antworten wüssten als auf Autoritätsgläubigkeit zu  pochen.   Und so förderte ein -ziemlich intensiver- Blick auf die  historische Entwicklung dieser Maßnahme und auf die sogenannten Beweise für ihre  Wirksamkeit und Unbedenklichkeit allerhand Merkwürdiges zutage ...  | 
 
